European premiere: Violin Concerto No 3 in Frankfurt Apr 29th 2024
Excerpts from reviews:
Flächen und Gipfel.
(---) Die europäische Erstauffürung des Violinkonzerts durch das hr-Sinfonieorchester und seinen britischen Gastdirigenten Nicholas Collon liess mehr als eine halbe Stunde lang viel Raum für offen kreisende Gedanken. Während das Orchester Tüürs bewegliche Klangflächen zu energetischen Feldern erhob, war Geiger Vadim Gluzman souveräner Mittelpunkt, Impuls und Echo, ausgleichend und treibend, immer mit gestochen klarem Ton und starker Technik. (---)
Frankfurter Allgemeine Zeitung. Axel Zibulski. 27. 04. 2024
(---) 40 Minuten währte danach das 3. Violinkonzert des estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür. Und auch hier verriet der Titel des Auftragswerks des Hessischen Rundfunks etwas Klangjenseitiges: „Gespräche mit dem Unbekannten“. Nur, dass hier ein Komponistenkommentar nötig war, um die klangliche Parallelität zwischen der sehr großen orchestralen Fläche und der vor und über ihr musizierenden Solo-Violine zu bemerken (im Programmheft spricht der 65-jährige Komponist von „einem Dschungel von Ideen und Werten usw.“). Es gab da keine geprägte, symbolische und zeichenhafte Gestalt, die Bedeutung gehabt hätte. Aber das lichter und ziselierter Werden gegen Ende war vielleicht das Unbekannte. Jedenfalls konnte man sich an der stoischen Brillanz des 51-jährigen Virtuosen Vadim Gluzman erfreuen. (---)
Frankfurter Rundschau. Bernhard Uske. 26. 04. 2024
(---) Im Anschluss daran gab es von Erkki-Sven Tüürs sein neues drittes Violinkonzert »Gespräche mit dem Unbekannten«. Tüür, ein herausragender estnischer Komponist, hatte dieses Violinkonzert im Auftrag des hr-Sinfonieorchesters komponiert, und die europäische Erstaufführung versprach eine interessante Begegnung zu werden. Solist Vadim Gluzman, international gefeierter Geiger mit einer reichen musikalischen Geschichte, stammt aus der ehemaligen Sowjetunion. Er studierte bei Zakhar Bron und später bei Dorothy DeLay an der renommierten Juilliard School. Seine künstlerische Sensibilität und sein Engagement für zeitgenössische Musik machen ihn zu einem der vielseitigsten Geiger seiner Generation. Gluzmans einzigartige Interpretation und technische Meisterschaft entführten das Publikum auf eine klangliche Reise durch die expressiven Harmonien dieses zeitgenössischen Werkes. Seine künstlerische Sensibilität verlieh dem Stück eine ganz eigene Gestalt. Vadim Gluzman, virtuos wie immer, geleitete das Publikum durch das Werk, in welchem die Dialoge mit dem Unbekannten auf musikalischer Ebene ausgetragen wurden. Das „Gespräch“ ist immer ein Austausch der Innenwelt des eigenen Ichs. Die Stimme der Geige agiert dabei als klangliches Individuum innerhalb der eigenen Lebensreise. Collons einfühlsame Leitung des hr-Sinfonieorchesters trug dazu bei, die Komplexität und Tiefe dieses Werkes engagiert zu gestalten. Von ihm wurde Gluzman aufmerksam begleitet. Das hr-Sinfonieorchester ließ dieses eigensinnige Werk in vielerlei Farben schillern. Das Publikum zeigte sich angetan und spendete langen Applaus für die Ausführenden sowie den anwesenden Komponisten. (---)
onlinemerker.com Dirk Schauß. 27. 04. 2024
(---) Le contraste n’en est que plus saisissant avec le langage plus pointilliste de l’Estonien Erkki‑Sven Tüür (né en 1959), pour la création allemande de son Troisième Concerto pour violon « Entretiens avec l’inconnu ». Il s’agit là d’une nouvelle commande de l’Orchestre symphonique de la Radio de Hesse auprès de ce compositeur, après son Premier Concerto pour violon en 1999 (créé à Paris en 2004), son Concerto pour piano en 2006 et sa Septième Symphonie en 2009. Tüür fait l’étalage de toute sa maîtrise de la forme dans un ouvrage assez étendu (37 minutes jouées d’un seul tenant), en un langage expressif et coloré qui fuit la consonance. C’est peu dire que le violon engagé de Vadim Gluzman, qui a créé l’œuvre à Salem (Oregon) le 27 janvier dernier, relève le défi de la virtuosité, sachant aussi unifier les différents aspects séquentiels par son attention aux transitions. Il est bien aidé par les sonorités splendides des autres musiciens, admirablement étagées par Nicholas Collon, ce qui confirme que cette formation est bien l’une des meilleures d’Allemagne, à l’instar de ses équivalents à Berlin ou Munich. (---)
ConcertoNet.com Florent Coudeyrat. |